Meine Geschichte mit den HOSIsters ist lang – und schnell erzählt: der klassische amerikanische Traum! Am Anfang nur ein Handlanger hinter der Bühne und heute …
Aber der Reihe nach. 2001 war meine enge Freundin Sonja die Bühnenbildnerin der HOSIsters und benötigte ein wenig Unterstützung bei den Bauarbeiten für das „Haus am Eaton Place“. Ich hatte die nötige Zeit – und das nötige Fahrzeug. Eine Jungfrau/Kind-Konstellation, ich war davor handwerklich niemals auffällig geworden. Aber zwei Jahre später wurde ich bereits Chef-Bühnenbildner. Da die HOSIsters Kräfte effizient zu bündeln pflegen, war ich zugleich mein eigener Assistent.
Ein bedeutender Karrieresprung folgte 2006. Mit „Das Hosilungen-Lied oder der Ringelreihen der Nibelsisters“ ging erstmals ein Stück von mir über die Bodenfliesen, die die HOSIsters-Welt in der Novaragasse bedeuteten.
Mein nächstes Avancement war der Not geschuldet: Aus gesundheitlichen Gründen musste einer unserer Stars kurz vor der Premiere seine Rolle zurücklegen. So stand ich 2008 als Mutter des jugendlichen Helden in meinem Stück „Neandersisters“ erstmals selbst auf der Bühne.
Ohne Vorsprechen, ohne Vorsingen, ohne Vortanzen. Durch die Hintertür ins Rampenlicht.
Nach dem Rückzug von Marilyn und Dieter bin ich seit 2016 gemeinsam mit Doris auch die aktuelle Produktionsleitung – also zuständig für alles, wofür niemand sonst zuständig ist.
Und heute … blicke ich also stolz auf eine ereignisreiche HOSIsters-Karriere zurück. Es ist eine (oft nicht ganz unanstrengende) Freude, Teil dieser krassen Herde zu sein. Eine Freude, die ich außerdem fast 20 Jahre lang mit meinem Mann Gerald teilen durfte, der in so vielen Stücken das Publikum bezaubert hat.
Träume lassen sich verwirklichen! Sollte sich also jemand im Publikum denken: „Was die sich trauen, will ich auch!“ … nur zu! Theater ist zu wichtig, um es den Profis zu überlassen!